Jahresbericht 1999 des Präsidenten

 

Das Jahr 1999 stand weder im Zeichen eines Jubiläums noch eines Grossanlasses. Also dachte man an ein ganz normales Vereinsjahr. Doch auch dieses Jahr ging nicht so reibungslos über die Bühne. Da war doch so etwas, das sich Hochwasser nennt. Aber gehen wir der Reihe nach.

Am 22. Januar 1999 fand im Hotel Schiffahrt die Generalversammlung statt. Da kein Rücktritt zu vermelden war und der Vorstand bestätigt wurde, blieb in der Clubleitung alles wie bis anhin.

Im vergangen Jahr traf sich der Vorstand zu 5 Sitzungen, welche im Allgemeinen speditiv abgewickelt werden konnten.

In diesem Vereinsjahr mussten wir leider von zwei lieben Mitmenschen abschied nehmen. Anfangs November traf uns überraschend die schmerzliche Nachricht vom Tode unseres Fahrtenobmanns Edi Hüsler. Edi war ein langjähriges Clubmitglied und half auch oftmals bei Vereinsanlässen mit und betreute die Fahrtengruppe. Am 11. Januar 2000 ereilte uns die traurige Nachricht vom Tode unserer Freundin vom SMCGW, Lily Blumer. Lily war dem SCoW immer sehr gut gesinnt. War sie doch gerade in früheren Zeiten, als die Kommunikation zwischen SMCGW und SCoW noch nicht so spielte, eine sehr wichtige Ansprechpartnerin. Auch wir vom SCoW haben mit Lily eine liebe Kameradin verloren, nahm sie doch, wenn immer möglich, an unseren Regatten und gesellschaftlichen Anlässen teil. Ich bitte euch, liebe Seglerkammeradinnen und Kameraden, euch im Gedenken an Edi und Lily zu erheben.

Mitte April begann wie gewohnt mit dem Bereitstellen unseres Clubmaterials die Segelsaison.

Für das Wochenende des 17./18. April organisierte Michael Bachmann ein Training der OK-Jollen.

Am 1. Mai konnte unser Wettfahrtleiter Willi Maurer planmässig die Regattasaison mit dem Ansegeln eröffnen. Leider fanden nur gerade 8 Boote (6 SCoW und 2 SMCGW Boote) den Weg ins Regattagebiet vor Mühlehorn. Am Abend trafen wir uns in der Schiffahrt in Mols bei einem Imbiss zum Austausch des üblichen Seglerlateins.

Mitte Mai führten heftige Regenfälle und die enorme Schneeschmelze zum grössten Hochwasser am Walensee seit Menschengedenken. Unser Container in Mols stand bis zur Hälfte im Wasser, der Trockenplatz war überflutet und auch in unserem Schopf in Unterterzen standen wir knöcheltief im Wasser. Dies führte zu diversen Arbeiten während und nach dem grossen Wasser. So musste Beispielsweise der Platz in Mols von Treibholz und anderen Gegenständen gesäubert werden. Allen, die mitgeholfen haben, Bootsplatz und Schopf wieder in Ordnung zu bringen, sei ihre Arbeit bestens verdankt.

Gottlob ging das Hochwasser Anfangs Juni zurück, so dass wir wie vorgesehen unser Jollen-Weekend mit den drei Bootsklassen OK-Jolle, Fireballs und 505er durchführen konnten. Am Start waren total 34 Boote. (11 OK-Jollen, 15 Fireballs und 8 505er) Am Samstag herrschten recht nahrhafte Bedingungen mit einer sehr hohen Welle, was etliche Crews zur Aufgabe zwang. Was mich ganz besonders freute war, dass wir das Wochenende ohne nennenswerte Unfälle abhalten konnten und der SCoW in den beiden Bootsklassen Fireball (E. Moser / Liechti) und der OK-Jollen (Michael Bachmann) die Sieger stellten konnten.

Am folgenden Wochenende trafen wir uns zur ersten Dreiecksregatta, welche von unseren Freunden vom SMCGW organisiert und durchgeführt wurde. An diesem Anlass nahmen 15 Boote teil, wobei 8 Boote die SCoW-Farben vertraten.

Das angekündigte Match-Race in Davos zwischen den Clubs der Region 7 fand nicht statt. Die Gründe der Absage wurden mir nie mitgeteilt. An der Sitzung der Region 7 vom Januar 2000 wurde mir dann gesagt, Wassermangel sei der Grund gewesen. Der Davosersee musste bei der grossen Schneeschmelze als Reservebecken herhalten.

Am ersten Juli-Wochenende führten wir unter der Leitung von Michael Bachmann unsere erste Dreiecks-Regatta durch. Total nahmen 15 Mannschaften teil. (9 SCoW Boote / 6 SMCGW Boote) Am Samstag wurden unsere Nerven auf die Probe gestellt, konnten wir doch erst gegen 17.00 Uhr die erste Wettfahrt segeln. Nach getaner Arbeit trafen wir uns in unserem Schopf in Unterterzen bei Wurst und Getränk zum gemütlichen Beisammensein. Der Sonntag brachte vorerst unseren gewohnten Walenseewind. Bei der zweiten Wettfahrt schlief der Wind, als bereits die ersten beiden Boote das Ziel passiert hatten, völlig überraschend ein. Einige Mannschaften gaben auf, andere schmuggelten sich noch irgendwie und mit grossem Zeitverlust ins Ziel. Diese Wettfahrt lieferte in der Folge noch einigen Gesprächsstoff. Ich glaube, es liegt jetzt an uns, der Wettfahrtleitung zukünftiger Regatten die Kompetenz zu erteilen, einen Lauf auch dann noch abschiessen zu dürfen, wenn schon Boote im Ziel sind.

Mitte August trafen sich 6 Boote von uns an der Langstrecken-Regatta Weesen-Walenstadt, welche von unseren Freunden vom SMCGW organisiert und durchgeführt wurde. Bis Höhe Steinbruch ging‘s ganz schön vorwärts, dort wurden wir vom Wind bös im Stich gelassen und das Regattafeld wurde arg durcheinander geschüttelt, was uns bei der Zwischenwertung in Quinten eine ungewohnte Rangliste bescherte. Zum Glück frischte der Wind wieder auf und wir konnten nach dem ungewollten Halt die Regatta regulär zu Ende bringen.

Unser zweites Dreieck-Wochenende stand Ende August auf dem Plan. Als Wettfahrtleiter stellten sich spontan die Gebrüder Moser zur Verfügung. Am Samstag goss es wieder einmal wie aus Kübeln und wir verlegten den Ort unserer Aktivitäten ins Restaurant und genossen dort ein paar gemütliche Momente. Von Wind war weit und breit nichts auszumachen. Dafür war das Wetter am Sonntag wesentlich besser und der Wind lies nicht lange auf sich warten, so dass wir doch noch drei sehr schöne Wettfahrten durchführen konnten. Am Start waren 13 Boote, wovon 5 Boote den SMCGW vertraten.

Ende September sollte das zweite Dreiecks-Wochende des SMCGW stattfinden. Aber auch diesmal war uns der Wettergott nicht hold gesonnen und lies die Regentropfen wieder heftig tanzen, was zur Absage des gesamten Wochenendes führte.

Unser traditionelles Cat-Weekend führten wir wie üblich Anfangs Oktober durch. Am Start waren insgesamt 51 Boote der Klassen A-Cat, Tornado, Dart 18, Hawk und Topcat F18/K2/K1. Am Samstag gelang trotz ungünstigen Windverhältnisse bei den A-Cat und den Tornados je eine Wettfahrt. Die restlichen Bootsklassen mussten wegen Windmangels abgeschossen werden.

Der Sonntag wollte den Samstag wohl vergessen machen, brachte er uns doch eine Kaltfront mit Spitzenböen gegen 7 Beaufort. Einigen Seglern, Booten und Segelmaterial war dies zuviel, so dass lange nicht alle die Wettfahrten beendigten. Aber trotzdem - und dank allen Helfern - konnten wir drei unfallfrei Wettfahrten aussegeln.

Zu diesem Anlass sei mir noch kurz die Anmerkung erlaubt: Es wird immer schwieriger, genügend Mitglieder zu mobilisieren und zu motivieren, bei diesem Anlass mitzuhelfen. Es ist mir bewusst, dass der gesamte Aufwand, Sicherstellung der Rettungsboote, Regattabeiz etc. grösser ist und während dieser Jahreszeit auch nicht immer nur Sonne und schönes Wetter herrscht. Ob darin der Grund zu suchen ist?

Mitte Oktober schickte uns Michael Bachmann bei herrlichem Herbstwetter und sehr schönem Westwind auf den Absegeln-Kurs. Die 14 anwesenden Boote, wovon 2 den SMCGW vertraten konnten zwei sehr schöne Wettfahrten bei 2-3 Beaufort austragen. Was mich ganz besonders freute war, dass wir uns am Abend in der Mühle zu einer feinen Pizza und zum Schwatz trafen und wir so den aktiven Teil der Saison 1999 gemütlich abschliessen durften.

Ende Oktober fand der Seglerdiskussionsabend statt, welcher in einem kleinen Rahmen bei teilweise heftigen, aber fairen Diskussion abgehalten wurde. Dieser Anlass ist eine günstige Gelegenheit, neue Ideen, Wünsche und Anregungen einzubringen.

Der 26. Dezember 1999 war der Tag von Orkan Lothar, welcher auch bei einigen Boote und den Häfen Schaden anrichtete. Als ich an jenem Nachmittag so auf den See blickte und das Wasser meterhoch über den See stieben sah, war ich heilfroh, dass meine Ajola sicher, vom Winde geschützt, auf dem Hänger stand. Ich darf nicht daran denken, was passiert wäre, wenn da Boote auf dem Wasser gewesen wären.

Auch dieses Jahr haben einige Segler von uns mit gutem Erfolg nationale und internationale Regatten besucht. Da möchte ich nochmals alle bitten, mir Ranglisten und nach Möglichkeit kleinere Berichte über ihre Erlebnisse zukommen zu lassen.

Was mich besonders freute, war der ausgezeichnete achte Platz von Michael Bachmann an der Weltmeisterschaft der OK-Jollen. So musste er sich doch nur von Australiern, Engländern und Skandinavieren geschlagen geben. Genauso erfreulich ist der sehr gute 2 Rang von Hans-peter Zinsli in der Jahresmeisterschaft der Dyas Klasse. Auch Erich Moser bei den Fireballs ersegelte wie üblich sehr gute Resultate. Ebenso gratuliere ich der Mannschaft um Hansueli Stucki zum Sieg der Clubmeisterschaft.

Zum Schluss bedanke ich mich recht herzlich bei meinen Vorstandskollegen für die sehr gute und schöne Zusammenarbeit während des vergangenen Vereinsjahr. Ebenfalls ein grosses Dankeschön all jenen Clubmitglieder, welche sich immer wieder in den Dienst des Clubs gestellt haben und an den diversen Clubanlässen teilgenommen haben. Einen besonderen Dank gebührt auch unseren Internet Betreuer Thomas Stucki für die enorme Arbeit, welche er in den letzten Wochen geleistet hat. Euch allen kann ich nur empfehlen unsere Hompage zu besuchen, sie ist aktuell, informativ und hervorragend dargestellt.

Ich wünsche euch allen in der kommenden Saison Mast- und Schotbruch viel Wind und viele gemütliche und erholsame Stunden bei unserer geliebten Freizeitbeschäftigung und hoffe euch alle an unseren Regatten und Vereinsanlässen im Jahre 2000 begrüssen zu dürfen.

Euer Präsi

R. Meier

 

Unterterzen, im Januar 2000