Zum letzten Juniwochenende hatten Ruedi Meier (er hat noch seine OK) und der SCoW zur Regatta nach Unterterzen eingeladen. Viele waren es nicht, die gekommen sind. Gerade mal sechs Oks haben sich gefunden. Wenn aber die Vielen, die nicht gekommen sind gewußt hätten, was ihnen an diesem Wochenende entgeht. Um es vorweg zu nehmen, es gab mal wieder Segeln bis zum Abwinken (im wahrsten Sinne des Wortes, später mehr dazu). Bereits bei der Ankunft lagen weisse Streifen auf dem See. Allerdings hingen auch die Wolken recht tief, so dass man sich die grandiose Kulisse der 3000er zu beiden Seiten aus der Erinnerung abrufen musste. Die Kleidungsfrage war geklärt, mit Baden musste gerechnet werden und somit war Neopren die erste Wahl.

Wir teilten uns die Regattabahn mit Fireballs und 505er. Das war unser Glück, denn ohne die wäre die Regatta wohl ausgefallen. Es ging pünktlich los. Auf der anderen Seeseite direkt unter den Felsen hatte Ruedi sein Startschiff mit vielen hundert Meter Leine verankert. Bei 5 Bft ging es auf die Startkreuz. Bei pendelndem Wind war der Weg nach Luv spannend. Die Kreuz wollte nicht enden. Ruedi hatte es gut gemeint mit uns und eine extra grosse Bahn ausgelegt. Es waren dann fast 2 sm bis zur Luvtonne. Die Raumkurse waren herrlich aber auch nicht ohne. Das Ziel war dann am Ende der zweiten Kreuz, auf die Banane habe ich gerne verzichtet. Zu den Plazierungen: nach dem Start war das Feld recht bald sortiert. Der Junge vom See fuhr ganz souverän vorne weg. Kontrollierte geschickt und musste sich zum Schluss nicht mal mehr anstrengen. Peter konnte zwar noch Kontakt halten, aber es schien so, dass er den Jungen vom See nicht ernsthaft unter Druck setzen konnte. Ja und wir anderen fuhren halt in gleichmässigen Abständen hinterher. Es folgten noch zwei weitere Wettfahrten.

Es schienen aber Wiederholungen der Ersten zu sein. Das liest sich vielleicht nicht so, aber vom Segeln her war das super. Bei einem Feld von nur sechs Oks verliert das allerdings leicht seinen Regattacharakter.

Für den Abend hatte der SCOW seinen Materialschuppen in eine gemütliche Kneipe verwandelt. Wir wurden bestens mit Gegrilltem, Kuchen und auch Flüssigem versorgt. Die Abgehärteten haben im Schuppen übernachtet, die etwas Älteren sind gerne der Einladung von Ruedi gefolgt. (Dank an Christof, dass er mir sein Bett überlassen hat).

Am Sonntagmorgen sah es zunächst sehr ruhig auf dem Wasser aus. Aber Ruedi kennt seinen See. Ein prüfender Blick in die geschlossene Wolkendecke und er verspricht uns wieder ordentlichen Druck in der Luft. Später verblüfft er uns ein weiteres Mal als es zielsicher die Regattabahn 2 sm nach Westen verlegt. Das bedeutete natürlich erst einmal langes Kreuzen bis zum Start. Dafür war dort der Wind gleichmal ne gute Ecke stärker und hat auch nicht so gedreht. Wir sind dann nochmals zwei Wettfahrten gesegelt. Damit es nicht zu langweilig wird, hat der Junge vom See an der Luvtonne gewartet und wir sind dann wenigstens die Raumkurse zusammen gefahren. Bis zum Ziel hat er dann wieder für die richtige Rangfolge gesorgt. Auf die 6. Wettfahrt haben wir einstimmig verzichtet, bei den meisten waren die Kräfte einfach erschöpft. Zum Schluss kam noch die Sonne raus und wir konnten dann auf dem Weg in den Hafen (war ja ein gutes Stück) bei einem schönen 4er von achtern und mit Sonne querab das Segeln und die Landschaft so richtig geniessen.

Fazit: der Walensee hat wieder Segeln vom Besten geboten. Die Mannschaft vom SCOW, allen voran

Ruedi, bietet ihren Gästen eine tolle Veranstaltung auf dem Wasser und eine herzliche Atmosphäre an Land. Schade dass so wenige Oks gekommen sind. Es droht uns da ein traditionsreiches Revier verloren zu gehen. Dabei meine ich, dass man am Walensee durchaus mal was Grosses durchziehen könnte.