Von den Kämpfen um die Positionen kann hier wegen mangelnder Leistung nicht berichtet werden. Was folgt, ist daher ein persönlicher Erlebnisbericht:

Am Samstag blies ein kleiner Föhn über den See, so dass mein Schnucki und ich um halb eins noch überlegten, ob wir diese Windstärke mit unserer Rakete meistern können. Freundlicherweise machte sich Föhn immer kleiner und wir fuhren in Richtung Start. Dort angekommen, legten wir uns ein bisschen aufs Ohr. Ich sass auf dem Schwert und Schnucki barg den Gennaker. Dann wurde gestartet. Alle fuhren los, doch eigentlich hätten dies nur die Jollen tun müssen. Also wurden alle wieder zurückgepfiffen. Beim zweiten Versuch klappte es besser. Zuerst starteten die Jollen, dann die Yachten. Der Wind war aber löchrig wie Emmentaler, was die Stimmung an Bord nicht gerade hob. Ein Loch trafen wir voll. Alle andern wussten jetzt, wo das Loch war. Nachher segelten wir so ziemlich alleine unsere Bahn. Die Tonnen konnten wir aber unter Geni nicht erreichen. So beschlossen wir, dass dies nicht unser Spass sei und fuhren nach Hause. 

Am Sonntag blies es ziemlich aus West. Wir schlichen uns in den Hafen Mühlehorn. Zunächst sah es so aus, als wollte keiner unsere Crewdienste beanspruchen. Doch da tauchte Linus auf. Sein Steuermann war krank. Wir breiteten unsere Basteleuphorie über Linus’ Yngling aus und dann musste schnell ausgelaufen werden. Bis zur Luvtonne hatten wir uns etwas aufeinander abgestimmt. Doch jetzt sagte Schnucki, wir müssten den Spi hochziehen. Die andern Vorschoter mussten das nicht. Linus und ich bekamen es dennoch irgendwie gebacken. Da war die Raumtonne auch schon hundert Meter querab und es musste gehalst werden. Dabei muss sich wohl eine Schot verklemmt haben. Plötzlich ging es ab wie auf Aladins Teppich, alles wurde ganz schräg und um meine Füsse sprudelte Wasser. Jetzt mussten wir den Spi wieder runternehmen. Linus strahlte ob der Action über das ganze Gesicht. Doch er musste schöpfen. Es ging auf die Kreuz und dann vor den Wind. Der Spi musste entwirrt werden. Es soll etwa zwei Meter nach dem Zieldurchgang gewesen sein, als wir die Sache plötzlich voll im Griff hatten. Wir starteten durch zur Kaffeefahrt in Richtung Murg. 


Michael Bachmann (SUI 414)


Zu den Fotos... mehr