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Schnuppersegeln (14./18. Juli)

Nach zwei Durchführungen mit sehr gutem Wetter und idealem Wind für Anfänger in den letzten beiden Jahren hatten wir dieses Jahr weniger Glück. Am Montagmorgen zu Beginn noch leichter Regen in Unterterzen, der zum Glück bald aufhörte. War aber nicht so schlimm, da sich zuerst alle Kinder untereinander kennen lernen mussten. Sophie, Paula, Jennifer, Julia, Charlotte, Ronnie, John und Noris waren dieses Jahr dabei. Gleiches gilt natürlich auch für die Leiter, also Nelly, Ursula, Beat, Karl und mir selbst; weniger untereinander aber die Namen der Kinder einprägen.

Als erstes wird der Optimist abgezeichnet und die wichtigsten Teile benannt. Hier ist schummeln und abschauen bei den anderen erlaubt. Die nächste Übung ist schon auf dem Wasser; Paddeln und Wriggen. Damit es spannend und lebendig wird, gab’s einen Paddelwettrennen im Hafen. Nach dem Mittagessen war’s immer noch grau, was uns aber nicht davon abhielt aufs Wasser zu gehen und um zwei Bojen Achten zu segeln. Meistens schon als Wende wie vorher erklärt, aber für das erste Mal auf einem Boot macht es nichts, wenn es eine Halse oder eine Wende ist. Zumindest man bekommt die Kurve und weiss in welche Richtung es nach der Boje geht.

Am Dienstag schönstes Sommerwetter leider jedoch ohne Wind. Ideal zum Kentern und Aufrichten üben. Zum Glück sind Kinder wenig Temperatur empfindlich, dass sogar bei 17° Wassertemperatur nach dem ersten Ausschöpfen die obligate Frage nach der Wiederholung gestellt wird. 5 Knoten gehören auch ins Repertoire von jungen Seglern: Kreuzknoten; Schotstek, Palstek, Mastwurf und Achterknoten. Auch dass Teil des Flautenprogramms. Etwas Theorie braucht es auch, um zu verstehen warum ein Segelboot fährt, wie die Kurse zum Wind heissen und wie die Segel richtig zum Wind stehen müssen.

Am Mittwoch eine kurze Einführung zum Unterschied von Halse und Wende und dann ging’s auf zum ersten grossen Törn. Von Unterterzen auf die andere Seeseite nach Quinten – Au zum Grillen. Bis dreiviertel der Strecke hatten wir einen leichten Ostwind; den Rest mussten wir schleppen. Anlegen im Hafen Au war schon fast Routine. Über die Mittagszeit kam die Thermik, leider an diesem Tag mit ca. 4 Bft eher zu stark für Anfänger. Also Boote abriggen und nach Unterterzen schleppen. Dass Schleppen bei Wind und Welle auch geübt sein muss, erfuhren John und Ronnie. Kurz nach dem Ablegen von Quinten war ihr Boot an der Schleppleine hängend gekentert. Auch Sophie im ersten Boot wurde in der Seemitte von der Schleppleine aus dem Boot katapultiert. Alles nicht so schlimm, wenn es bei weniger Wind und Welle schon geübt wurde. Der Wind flaute über den ganzen Nachmittag nicht ab. Jedes Paar dürfte vor dem Hafen begleitet vom Motorboot ein paar Kreuzschläge machen und dann wieder in den Hafen segeln. Alles ging ohne Kenterung ab, die Kinder waren hell auf begeistert und wir Betreuer froh, dass alles so gut verlief.

Am Donnerstag hat es nur einmal geregnet, dadurch fiel das auf den Nachmittag angesetzte Jachtsegeln leider in Wasser. Als Schlechtwetterprogramm wichen wir in die Kletterhalle nach Niederurnen aus und hatten dort jede Menge Spass. Als die Muskeln von den vielen senkrechten Aufstiegen immer müder wurden fuhren wir zurück zum Schopf in Unterterzen. Zum Tagesabschluss erklärten wir den Kindern wie ein Zierknoten (Türkischer Bund) gemacht wird. Das Nachmachen klappt meist nicht beim ersten Mal was die Faszination eines Armbandes aus 2 Meter Leine jedoch weiter steigert.

Freitags gesellte sich Ruedi Moser zu uns und erklärte die elementaren Ausweichregeln; Baum links und wer ist höher am Wind. Pfiffige Kinder verstehen das schnell und bei leichtem Wind konnten wir am Morgen zwei kurze Regattaläufe segeln. Nachmittags kam leider keine Thermik auf aber ein Leichtwindlauf lag noch drin. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Schleppen zum Inseli und zur Sturmwarnleuchte bei der Verladestelle des alten Zementwerks. Die Frage der Kinder, was denn passieren würde, wenn der Strom ausfällt und ein Sturm im Anzug ist, war bei einem Vertreter der Strombranche gut platziert. Faszinierend auch das Weiterschleppen entlang der Felswände Richtung Westen. Zwei Gämsen aufgeschreckt durch Motorenlärm und Kindergeschrei flüchteten bevor alle Kinder sie gesehen hatten. Zum Abschluss des Kurses bekamen alle Kinder ihr Schnupper-Diplom und hatten trotz weniger guter Bedingungen eine interessante und spannende Woche mit dem SCoW. 

Hans Schulz

 

[Fotos]