Die Wetteraussichten für das Wochenende versprachen viel Sonne und Wärme für den Samstag und weniger heiss, dafür zunehmende Gewittertendenz für den Sonntag.

Am Samstag um 12:00 Uhr trafen Rico Ronzani und der Schreibende im Hafen Unterterzen um Harrys Aphrodite nach Mühlehorn zu Motoren. Unser Skipper durfte sich erst um Mittag von seinen Studenten entfernen und das Wochenende geniessen. Gerade als wir Vorschoter ein gelungenes Anlegen an der Mole in Mühlehorn demonstrieren wollten, wurde ich mittels Natel-Anruf zum Kransteg umgeordert. Kaum war Harry an Bord, ging’s schon los mit dem Hissen der Segel und Spi-Manövern. Alles, auch Spi-Schiften mit stehen gelassener Genua, klappte zur Zufriedenheit unseres Bremsers.

Für die Wettfahrtleiter Martin Pohle und Reto Unterholzner war der Wind erst kurz vor 15:00 zum Regattieren geeignet. Beim ersten Lauf starteten wir unmittelbar beim Startschiff und kreuzten auf der rechten Seeseite hoch. Die Spi-Manöver klappten gut und so konnten wir als drittes Boot die abgekürzte Wettfahrt beenden. Aber eben Einlauf- Reihenfolge ist nicht Ranglisten-Reihenfolge. Doch mit dem ersten Lauf der neu zusammengestellten Aphrodite-Crew durften wir zufrieden sein.

Um 16:30 Uhr startete das stark reduzierte Feld zum zweiten Lauf. Vermutlich trieb die zunehmende Schwärze in Richtung Glarnerland einige ans Land. Der ebenfalls abgekürzte Lauf, Zieleinlauf nach dem zweiten Kreuz, wurde wieder von Markus Hofstetter gewonnen. Wir verbesserten uns auf den zweiten Platz.

Unter 80 m² Spi, mindestens bis Murg, strebten wir bei zunehmendem Wind unserem Heimathafen Unterterzen zu. Dort mussten wir noch zwei kleine Schäden im Spi abkleben. Hundemüde und bei einem Bier mit frühem Nachtessen beschlossen wir den Tag in der Gartenwirtschaft des Hotels Schiffahrt in Mols.

Am Sonntag strebten wir mit einer frischen Brise und gerefftem Gross Mühlehorn zu. Vor dem Start fragten wir uns noch, ob wir ohne oder doch mit dem kleineren Spi segeln sollten. Harry entschied sich für den kleineren Spi.

Um 14:05 Uhr schickte die neue Wettfahrtleitung, Alex Weder und Martin Pohle, drei Jollen und fünf Yachten auf die Piste. Bei guten Verhältnissen konnte ein voller Lauf gesegelt werden. Schon kurz nach dem Start zogen die Musto-Skiffs und der 49er vorne weg. Die Kielboote lagen dieses Mal näher zusammen. Unsere Spi-Manöver liessen heute zu wünschen übrig. Wir zogen den Spi bereits schon kurz vor der Versatzboje, was aber zu einer Eieruhr im Spi führte. Den Lauf gewann Bachmann vor Hofstetter.

Schon kurz nach drei Uhr starteten wir zum 4. und letzten Lauf. Die Aphrodite-Crew und besonders Markus Hofstetter zogen schlechte Karten. Unmittelbar vor dem Startschuss manövrierten wir uns in eine aussichtslose Situation. In Luv das Startschiff und von Lee, mit Vortritt, bedrängte uns Markus. Harry wollte noch hinter Markus abfallen, aber mit dem Bug schupsten wir den Musto weg. Markus kenterte unmittelbar darauf und rief uns noch zu, dass der Pinnenausleger gebrochen sei. Wir drehten unseren Strafkringel und setzten die Wettfahrt fort. Zu unserer Beruhigung erhielt Markus für das von uns verschuldete Missgeschick Wiedergutmachung. So dass er nicht noch mit einem DNF bestraft worden wäre.

Bei uns war bei diesem Lauf der Wurm drin. Zuerst die Diskussion und Bedauern um den Vorfall mit Markus. Dann eine versuchte Aufholjagd mit unterschiedlichen Resultaten. Beim Spi setzen nichts dazugelernt. Dieses Mal zogen wir den Spi im Wasser als Bremse nach. Ich half Harry beim Hissen anstatt meine Arbeit zu machen. Man lernt nie aus.

Warum ich kaum über die andern Boote geschrieben habe? Nicht aus Grössewahn, sondern weil ich aus lauter Stress und Aufregungen nichts mitbekommen habe.

Karl Iten
SUI 2159