Es wurde abgesegelt und geschlemmt

Das konnte ja heiter werden! Willy (Albin Express) hatte mir am Telefon gesagt, dass ihn seine Frau Silvia verlassen habe – also nur fürs Absegeln. So zogen wir halt zu Zweit in den Wettkampf. Hansueli ging es nicht viel besser: Sein Vorschoter Andy war krank und seine Frau, d.h. die Stucki-Tochter, sprang für ihn ein. Noch schlechter ging es Patrick und Tina. Der Motor ihrer Electra gab kurz nach der Hafenausfahrt den Geist auf und statt einem ersten Lauf drängte sich Reparieren auf. Dasselbe Schicksal ereilte auch die Regattaleitung. Allerdings brachte Moser/Caminada die Sherpa wieder zum Laufen und konnten die Bojen setzen.
Willy sagte erstens, dass es keinen Wind gäbe und zweitens, dass wir es schön locker nehmen. Beides stimmte nicht. Kaum ertönte der Startschuss geriet er ins Feuer und ich als Vorschoterin zwangsläufig mit ihm. Gentlemen-like verzichtete er aber bei den 3 bis 4 Bft. des perfekten Westwinds auf allzuviele Wenden. Der erste Lauf gelang noch recht gut, obschon wir von den grossen Schnellen, inkl. die Hanse-Vater-Tochter Crew, nur das Hinterteil, fachmännisch Heck, sahen. Allerschnellster, sowohl nach gesegelter, also auch nach Yardstick-Zeit, war Michael Bachmann auf seinem Musto-Skiff. Wer weiss vielleicht kommt Willy auch noch auf die Idee, mit so einem Ding zu regattieren. Dann wären Silvia und ich aus dem Schneider - und müssten nicht mehr Ausschau halten nach den Schiffen, die Vortritt haben, sorry schwarzes H-Boot und Electra.
Zwischen dem ersten und zweiten Lauf folgte eine längere Pause. Warum nur nehmen die (also die Wettfahrtleitung) denn die blaue und die „Follow-Me“-Flagge nicht runter? Des Rätsels Lösung folgte bald. Eine First 21.7 (Yardstick 111) fehlte noch. Aber mutig kämpfte sich dieser Gast bald einmal über die Ziellinie. Ein weiterer Gast, ein edler Drachen, kannte sich mit den Flaggen nicht so aus und meinte, nach einem Lauf sei das Absegeln zu Ende. Nächstes Mal weiss es die Crew sicher. Und auch alle diejenigen Crews, die nach der zweiten Kreuz nochmals die Raumtonne rundeten, statt direkt ins Ziel zu fahren, werden sich die Regattabahn beim An- und Absegeln nun eingeprägt haben. Uebrigens, der zweite Lauf missriet uns vom Start an und wir versuchten erfolglos, mit unkonventionellen Schlägen noch „die Do“ aufzuholen.
Aber was solls, wichtiger beim Absegeln ist der anschliessende Spaghetti-Plausch im Seerestaurant zur Brauerei. Und der war einmal mehr super. Noch superer finde ich, dass wir SMCGW-Mitglieder ganz selbstverständlich und ebenfalls gratis daran teilnehmen können. Manchmal fast ein bisschen mit einem schlechten Gewissen dem Kassier gegenüber. Aber die Frau das Kassiers, die Claudine, die von Mols her in die Brauerei nordic-gewalkt ist, wird ihn sicher wieder aufgestellt haben.

Käthi Müller
FA SUI (oh muss nachschauen) also nicht ganz 700, d.h. 699


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