"Ihr müsst dann den Bericht schreiben",  sagte Karl mit einem leichten Lächeln. War es leichte Schadenfreude, weil in letzter Zeit oft Harrys Aphrodite den dritten SCoW-Rang belegte? Jänu, hauen wir halt in die Tasten.

Kurz gesagt war die Regatta bis Quinten ein super Spi-Training. Spi rauf, Fock runter, schiften, Fock rauf, Spi rauf - und sobald der Spi oben war, kam der Wind von vorn.

Am Start war die magere Anzahl von 13 Schiffen, rund ein Drittel davon vom SCoW.

Regattaleiter Alex und sein Gehilfe Ludwig konnten das Startprozedere inkl. Schüsse und deutlich hörbaren Hornstössen bei leichtem Oberwind durchführen. Sofort setzte sich die Esse 850 mit Steuermann Thomas Ilg an die Spitze. Wir dicht hintendran. Der Start war gelungen. Dann wurden die Windspürnasen und die Nerven der Regatteure geprüft. Etwa bei der Linthmündung war deutlich Westwind zu spüren - also hoch mit dem Spi - und dann spielten der Ost- und der Westwind verrückt. Ob sich dadurch der h26-Rolf aus dem Konzept bringen liess. Irgendwo vor Quinten sah er eine blaue Flagge und meinte, er sei jetzt am Ziel. Dass die andern Schiffe weiterfuhren schien in nicht zu stören. "Die sind sicher auf dem Weg zur Bowle", dachte er. Aber ohalätz, die im Wettkampf verbliebenen Schiffe hatten noch einen langen Weg bis zum erfrischenden Trunk.

Ums Inseli gab es im Mittelfeld eine kurze Unruhe, als Do auf der Innenbahn

die Aphrodite und den Albin Express ins Abseits drängte. Do fuhr so eng ums Inseli, dass wir befürchteten, sie fahre auf den Felsen. Aber es ging noch einmal gut. Auf der Kreuz bis zur Au hatte sich dann der Westwind schön durchgesetzt.

Ilgs Esse (mit den Schroff-Cracks von North Sail an Bord) gewann trotz einiger Sanduhren auf dem Vorwindkurs vor Hausers Esse 850 und der stark segelnden Germann-Scan.

Bei unserer Ankunft war gerade noch ein Anlegeplatz frei. Die folgenden Crews mussten entweder direkt nach Quinten fahren oder direkt in den heimischen Hafen. Schade.

Über die von Roux/Kubli kredenzte Bowle samt super Salami-, Schinken-, Lachs- und Käsebrötchen gibt’s nur Lobendes zu sagen - auch wenn sich bei einigen unerklärlicherweise weiche Knie bemerkbar machten.

Das prima Nachtessen samt musikalischer Unterhaltung in der Schifflände half dann allen wieder auf die Beine. Die einten fuhren mit dem Kursschiff nach Hause, andere machten sie auf eine kurze Nachtfahrt und der Rest schlief auf seinem Schiff. 

Und noch was in eigener Sache:
Weil ich konsequent immer eine Schwimmweste trage, werde ich manchmal ein bisschen aufgezogen. Nur: Als wir in den Sommerferien in den schwedischen Schären waren, trugen alle Segler auch bei Schwachwind eine Schwimmweste. Und ich glaube, dass die Schweden nicht die schlechteren Segler sind als diejenigen, die auf dem Walensee immer in etwa dieselben Schläge machen, im Gegenteil.

Käthi
SUI 699


[Fotos]