Gemäss den Prognosen erwartete ich leichten Wind und damit mit der Surprise einen Vorteil. Unsere Crew bestand aus Luis (neue Junioren-Mitglied bei uns), Jan (wechselt durch ein Umzug ebenfalls zum
SCoW) und mir. Da wir noch nie zusammen gesegelt sind sah ich vor, dass wir am Morgen vor der Regatta zur Übung bereits mal auf den See gingen.
Das Wetter hat uns dann mit deutlich mehr als nur leichten Wind überrascht. Wir zogen am Morgen unsere Runde und wollten für eine kurze Mittagspause zurück in den Hafen. Auf der letzten Wende brach die Pinne! So eine Regatta zu segeln war kaum möglich und wir waren um kurz nach 13 Uhr zurück im Hafen. Was tun? Erst wollten wir die Pinne vom zweiten Sailcom Boot verwenden, aber dieses war leider bereits gebucht. Ich hoffte auf die Werkstatt der Seegarage Trulli. Wir schraubten die Pinne ab, gingen zur Werkstatt und hatten Glück, es war tatsächlich jemand da. Mit zwei Bohrungen und zwei Schrauben wurde die Pinne provisorisch repariert. Mit der reparierten Pinne waren wir um 13:48 Uhr also 12 Minuten vor dem Start zurück im Hafen. Ich fuhr das Schiff mit dem Motor raus, während Jan noch die Pinne am anschrauben war. Unter diesen Umständen war ich froh, dass wir den Start überhaupt noch erreichten,
aber wir gingen natürlich als letzte über die Startlinie. Richtung Weesen staunten wir, wie Rolf Höhe machte. Immerhin gegen die zweite Surpirse im Rennen machten wir schnell Boden gut. Auf dem Vorwindkurs Richtung Walenstadt fanden wir Anschluss zum Feld und konnten unsere Position
verbessern. Dies unter anderem weil Luis gleich beim ersten mal am Spi-Baum eine super Arbeit geleistet hat und wir darum gute Manöver hatten. Unterwegs wunderten wir uns, warum die meisten Schiffe Kurs
Richtung Ufer nahmen, während wir die Boje vor Walenstadt suchten und Mitte See blieben. Weil der Wind inzwischen etwas nachgelassen hat entschieden wir uns die Fock mit der Genua zu ersetzen. Während ich
gemütlich mit dem Wechsel beschäftigt war fragte Jan plötzlich, ob das vor dem Hafen Unterterzen das Komitee-Boot war. Ja es war es! Damit war die Gemütlichkeit beim Wechsel dahin, sofortiger Kurswechsel um von der Mitte vom See Richtung Hafen das Boot zu runden. Vor uns ging Willi und Rolf um das Komitee-Boot. Rolf hatte aber Probleme mit dem Spi. Zurück Richtung Mühlehorn kämpften wir so gut es ging, erwischten aber nicht alle Wenden optimal. Doch es zeigte sich, dass der Entscheid für die
Genua richtig war, nur so konnten wir alles was in der Surprise steckt raus-holen. Wir schafften es noch als zweiter über die Zielline, doch nach Yardstick reichte es dann doch nicht für den zweiten Platz.
Jedenfalls hatten wir Freude an der Regatta und es freut mich besonders, dass auch Luis trotz den harten Bedingungen den Plausch hatte.
 
Gruss
Martin Frauchiger