Ende Juli fanden die Masters European Championship der ILCA am Gardasee statt. Für alle die sich fragen, was ein ICAL ist, das ist die neue Abkürzung für die Klasse mit dem Boot das früher Laser hiess und steht für "International Laser Class Association".
Vom SCoW nahm Thomas teil. Herzlichen Dank für den spannenden Bericht. Bitte "Weiterlesen..." klicken um den Bericht mit vielen Bildern zu sehen.
Vom 23. bis 29. Juli 2021 fanden die Masters European Championship der Laser, bzw. neu ILCA am Gardasee statt. Insgesamt waren über 200 Teilnehmende gemeldet, darunter auch 8 Schweizer Segler. Gewertet wurde in verschiedenen Altersklassen je Laser Standard /ILCA 7 und Laser Radial / ILCA 6.
Der älteste Teilnehmer war 86 Jahr!
Für mich war es die erste Teilnahme an einer EM und im Ausland, bislang hatte ich nur im Inland an Regatten teilgenommen. Das Abenteuer begann am 22.07.21 mit der Abfahrt von zu Hause.
Fertig gepackt, bereit zur Abfahrt.
Die Fahrt verlief, abgesehen von zahlreichen Baustellen, gut. Am 23. und am 24.07. standen Vermessung und individuelles «Training» auf dem Programm.
Im Rahmen der Vermessung wurden alle wesentliche Teile entsprechend kontrolliert und markiert.
Blauer Vermessungsaufkleber «EurILCA, Europeans 2021» links auf dem Rumpf.
Die Strassen in Italien haben ja nicht immer den gleich guten Zustand, wie die Strassen in der Schweiz (teilweise waren es eher Aneinanderreihungen von Schlaglöchern), desto mehr war ich von dem Luxus im Hafen überrascht. Der blaue Teppich auf der Sliprampe war sehr komfortabel und rutschfest.
Sliprampe mit blauen Teppich.
Es folgte noch ein kleines Training bei wenig Wind.
Nach der Testregatta am 24.07. am Nachmittag stand die Eröffnungsfeier auf dem Programm mit Einzug der Fahnenträgerinnen und Fahnenträger, freundlicher Willkommensgrüsse und das kurze Anspielen jeder Nationalhymne aller Teilnehmenden.
Während der Testregatta.
Während der Eröffnungsfeier.
Der Clubpräsident bei der Ansprache.
Am 25. war die erste Regatta geplant. Dieser Tag begann mit «warten auf den Wind».
Meine Segelnummer ist SUI 201564 im Vordergrund.
Es fand keine Wettfahrt an diesem Tag statt.
Die modernen motorgesteuerten Bojen mit GPS warteten auf ihren Einsatz.
Am Ende blieb nur wieder abriggen.
Am 26. war der Start auf 11.30 Uhr geplant, Besprechung um 9.30, Auslaufen um 10.00 Uhr. Am Morgen wurde mir auch gleich klar, was der Wind die letzten Tage getan hatte: Er hatte gespart. Und heute kam dann alles auf einmal: 25-30 Knoten (6-7 Windstärken) und entsprechende Welle.
Bilder wie diese waren zahlreich zu finden.
Schon bevor die Wettfahrten los gingen, waren statt der Segel viele Schwerter zu sehen. Auch ich kontrolliert mein Unterwasserschiff auf dem Wasser hinsichtlich «möglicher, bremsender Verunreinigungen» in so einer Position. ;-)
Leider waren diesen Wetterbedingungen auch die modernen GPS-Bojen nicht gewachsen und sind vertrieben, zum Teil waren diese gar nicht wieder zu finden. Bei den Standards / ILCA 7 wurde eine Regatta gewertet, bei den Radials / ILCA 6 wurden alle annulliert.
Am 27. und 28.07. war Treffpunkt um 7.00 Uhr, Start 8.30. Es dauerte lange, bis die ca. 200 Boote über 2 Häfen mit je 2 Sliprampen auf dem Wasser waren.
Am 27. konnte ich dann mein erstes gewertetes Rennen bestreiten. Der Wind war nicht mehr ganz so stark wie am ersten Tag, aber mit ca. 5 Bf immer noch sehr ordentlich. Im 1. Lauf hatte ich noch etwas mit Wind und Welle zu kämpfen, in der zweiten Wettfahrt wurde dies dann besser und ich war einigermassen gut positioniert, als der Wind einschlief und die Wettfahrt mehr zu einem Lotteriespiel wurde, welches ich nicht gewonnen habe. Naja, es gibt ja noch ein paar Rennen.
Laser Radials / ILCA 6 beim Start.
Am 28.07. konnten 3 Rennen gewertet werden. Am 29.07. war Start um 8.00 Uhr auf dem Wasser. Das heisst früh aufstehen, vor der Wettfahrt noch das Zelt zusammenpacken und den Campingplatz räumen.
Meist konnte ich recht gut starten, habe mich aber dann aufgrund bekannter und auch noch nicht wirklich bewusster Fehler nach hinten gesegelt. Bei nicht so gutem Start gelang es, mit einer guten Kreuz bis zu 10 Plätze wieder gut zu machen. So landete ich in meiner Altersgruppe Radial / ILCA 6 Master meist um die Ränge 16 bis 18 (von 28). Das Highlight war der Lauf bei leichtem Wind, bei dem ich meinen Gewichtsvorteil für Leichtwind voll ausspielen konnte und den (für mich hervorragenden) 6. Platz belegte.
Vor dem Wind.
Auch gegen Ende der Wettfahren waren die Felder noch recht zusammen.
Hier war ich wohl nicht so ganz zufrieden.
Kurz vor der Lee-Tonne.
Letztendlich belegte ich den 20. Platz (von 28) in meiner Altersgruppe (ILCA 6 / Radial Master).
Die Resultate sind hier zu finden.
Nach dem Zusammenpacken fand noch eine kleine Siegerehrung statt und alle machten sich wieder auf den Heimweg.
Für mich war es eine tolle Erfahrung, auch wenn ich mich nicht so gut geschlagen habe, wie andere Schweizer Segler, welche in Radial Great Grand Master (GGM) die Ränge 3 und 4 belegten (von 18). Auch habe ich noch etwas Verbesserungspotenzial gefunden, welches ich noch nutzen möchte. In den letzten Wettfahrten hatte ich immer wieder Anschluss an die Spitzengruppe, welchen ich dann wieder verspielte. Jedenfalls ist dies motivierender, als nur hinterher zu segeln.
Bereit für die Heimfahrt.
Das Team aus Spanien vor der Rückreise.
Beste Grüsse Thomas (Thym)
Links: Endresultate sind hier, die offiziellen Fotos sind hier und mehr Fotos sind hier zu finden.